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Exkursion in die Gedenkstätte KZ Osthofen

Am Mittwoch, den 3. Juli 2019, fuhren wir, die Klassen 9L2 und 10F1 zusammen mit unseren Lehrerinnen Anja Müller, Julia Link und ihrem Lehrer Frederik Durczok nach Osthofen in eine KZ-Gedenkstätte. Um 7:30 Uhr trafen wir uns dafür, damit der Bus pünktlich abfahren konnte. Da es auf dem Weg keinen Stau gab, waren wir etwa eine halbe Stunde zu früh da, und hatten noch Zeit, etwas zu essen, die Toilette zu benutzen oder den Kaffee- und Süßigkeitenautomaten im Foyer zu plündern, bevor um 9:30 unser Programm losging.

In den ersten 45 Minuten erzählten uns die Leiter des Programmes, Janika und Basti, die Geschichte des KZs. Es war eines der ersten, und wurde nach etwas mehr als einem Jahr 1934 schon wieder geschlossen. Es wurden dort zwar keine Menschen ermordet, sie wurden aber unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten. Dabei wurde gegen so gut wie jedes Menschenrecht verstoßen, das wurde uns deutlich gemacht, indem jeder von uns eine Karte mit einem Menschenrecht darauf bekam. Niemand konnte nach dem, was wir über den Alltag im KZ erfuhren, noch behaupten, dass das Recht auf seiner Karte nicht verletzt wurde.

Nach einer kurzen Pause ging es nach draußen und uns wurde der Außenbereich und die Halle, in der die Gefangenen schliefen und aßen, gezeigt.

Janika erzählte uns währenddessen, was die Aufgaben eines Gefangenen waren: teilweise wirklich sinnlose Tätigkeiten, wie, einen Sandhaufen von einem Ort ein paar Meter weiter, und dann wieder zurück zu schaufeln.

Nach einem kleinen Rundgang ging es um das zweite Thema, das wir an diesem Tag behandeln würden, die Menschenrechte. Wir durften selber tätig werden: Es wurden Projekte verteilt, die sich jeweils mit einem anderen Thema auseinandersetzten, es gab etwas zur Entstehung der Menschenrechte, zur Pressefreiheit, zum Putsch in Argentinien und zum Völkermord in Ruanda. Wir durften uns in Gruppen ein Thema aussuchen, zu dem wir eine Mappe mit Infomaterial und Arbeitsaufträgen bekamen.

Bis 13:30 Uhr hatten wir dafür Zeit. Jede Gruppe suchte sich einen Platz auf dem Gelände, und begann mit der Arbeit. Die Lehrer und Janika und Basti gingen herum und halfen uns, wenn etwas unklar war, oder wir nicht wussten, wie wir anfangen sollten.

Bei der anschließenden Besprechung zeigte jede Gruppe, was sie erarbeitet hatte. Es war einiges entstanden: Bilder, Comics, Rollenspiele und Recherchenergebnisse rund um Menschenrechte.
Zwischendurch diskutierten wir auch immer wieder über die Themen und erfuhren einige spannende Details. Der Völkermord in Ruanda zum Beispiel ereignete sich 1994, das ist gar nicht lange her, trotzdem hatten viele von uns noch überhaupt nicht von diesem Genozid gewusst!

Am Schluss waren wir uns alle einig: Rechtsextremismus darf nicht zur Normalität werden und wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, sondern müssen ihn bekämpfen, um nicht die gleichen Fehler wie vor nicht einmal 100 Jahren zu machen. Außerdem wurde uns deutlich, wie wichtig Menschenrechte sind. Wir hatten ja gemerkt, was passiert, wenn sie gebrochen werden, wie bei den Gefangenen im KZ.

Nach diesem Fazit machten wir uns auf die Rückfahrt nach Heidelberg, wo wir gegen 16:30 Uhr ankamen. Es war definitiv ein interessanter Tag, und eine spannende Erfahrung, mal in ein ehemaliges KZ zu gehen, und ein bisschen zu sehen, wie die Insassen dort lebten. Wir möchten uns deshalb bei den begleitenden Lehrkräften Anja Müller und Julia Link bedanken!

Felicitas Holl, Klasse 10F1

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