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Frühstück im Winter - erfolgreiche Wiederholung aus dem Vorjahr

UNSICHERHEIT. Als wir in der Morgendämmerung zur Schule laufen, beschleicht uns ein unbehagliches Gefühl. Wir wissen nicht wirklich, was auf uns zukommen wird. Ein Frühstück werden wir zubereiten für Menschen, mit denen wir im Alltag kaum in Berührung kommen.

Heute nämlich richten wir unter der Leitung von Herrn Grünewald das „Frühstück im Winter“ aus – eine Aktion für finanziell Schwache und Obdachlose. Initiiert wird das Ganze von Kirchengemeinden in Heidelberg; es findet von November bis März rotierend in verschiedenen ökumenischen Einrichtungen statt. Dank der guten Organisation von Frau Rocholl, die bereits zuvor die Lebensmittel - durch die Spenden von Eltern finanziert – eingekauft hatte, war es möglich, diese Aktion auch an unserer Schule stattfinden zu lassen.

Schon um sieben Uhr treffen wir die anderen Helfer, Schüler der 9. Klasse und der Kursstufe 1 und 2, sowie Frau Kerber und Frau Siehl-Kaegi, im Aquarium – alle etwas müde aufgrund der Zeitumstellung, die unseren ohnehin schon kurzen Schlaf noch um eine Stunde verringerte. Beim gemeinsamen Aufbau der Tische und der Vorbereitung der Frühstücksteller mit Gemüse, Wurst und Käse können dann schließlich doch die Lebensgeister geweckt werden. Wir alle warten gespannt auf das Eintreffen der Gäste.

Um acht Uhr ist es schließlich soweit, und die ersten Hungrigen kommen in unsere Schule. Beim Austeilen von Kaffee, frischen Brötchen (dank der sehr großzügigen Spende des Café Blank in Heidelberg) und allerlei Beilagen kommt es nach einer Aufwärmphase allmählich zur Begegnung mit den Gästen und zu einem interessanten Gedankenaustausch. Gemütlich, bei einem ausgiebigen Frühstück, verfliegen die zunächst befremdlichen Gefühle schnell. Man sitzt zusammen am Tisch und spricht über Gott und die Welt, aber auch über Persönliches. Dadurch bekommen wir eine leise Ahnung, welche Geschichten und Schicksale hinter diesen Menschen stehen.

Am späten Vormittag neigt sich das Frühstück dem Ende zu. Beim Abwaschen verarbeiten wir die Gespräche und werden uns unseres Wohlstandes bewusst. All das, was für uns so selbstverständlich ist – mehr als ausreichendes Essen und Trinken, geheizte Wohnräume und das wohl Wichtigste: Gesprächspartner – fehlt vielen. Die Begegnungen haben uns gezeigt, dass wir nur allzu schnell dazu neigen, Menschen abzuwerten, um unser Gewissen zu beruhigen, wenn wir ungerührt an Obdachlosen vorbeigehen und sie nicht als Gegenüber wahrnehmen.

Insgesamt ist es ein bereichernder Morgen gewesen: Anstatt bloß anonym zu spenden, helfen wir durch Begegnungen. Trotz geringerer Besucherzahlen als in vorherigen Jahren ist das Aufeinandertreffen von zwei verschiedenen Welten eine Bereicherung.
Wir haben unsere Berührungsängste überwunden, sind auf gänzlich andere Menschen zugegangen und spüren, dass sich etwas in uns verändert hat.

Zwei Wochen später: Wir gehen durch das Gedränge am Heidelberger Bahnhof. Zufällig sehen wir abseits in einer Ecke einen Besucher unseres Frühstücks sitzen. Alle Passanten laufen hastig an ihm vorbei, uns dagegen beschleicht ein gutes Gefühl: Wir bleiben stehen, erinnern uns und lächeln ihm zu. SICHERHEIT.

Von Carolin König, Theresa Halbritter und Frederike Fohr, KS1

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