„Lest! Lest! Lest! – Schreibt! Schreibt! Schreibt!“
Lesung mit Barbara Imgrund (Autorin und Übersetzerin)am St. Raphael Gymnasium Heidelberg
9. Klasse, 16.12.2024
Projekt der Jungen Weltlesebühne Heidelberg (Ilka Schlüchtermann)
„Lest! Lest! Lest! – Schreibt! Schreibt! Schreibt!“
Mit diesem Aufruf beendete die Übersetzerin und Autorin Barbara Imgrund ihre 90minütigen Veranstaltung „Übersetzen und schreiben“ – und ihr Ruf verhallte sicher nicht ungehört. Denn die 9. Klasse des Raphael-Gymnasiums, die am Montag, dem 16.12., in den beiden ersten Stunden der Lesung von Barbara Imgrund lauschte, war interessiert und konzentriert und stellte immer wieder spannende Fragen.
In ihrer Einführung in diese Schullesung stellte die Projektleiterin Ilka Schlüchtermann, ebenfalls Übersetzerin und Mitglied der Weltlesebühne e.V., das Projekt der „Jungen Weltlesebühne“ vor, das in diesem Herbst erstmalig in Heidelberg startete, während es in anderen Städten wie Berlin, Hamburg und Frankfurt schon seit einigen Jahren läuft. Die Weltlesebühne hatte mit Mitteln des Deutschen Übersetzerfonds ihrem Antrag auf eine Anschubfinanzierung stattgegeben, und so kamen Ende 2024 fünf Heidelberger Schulen (zwei Grundschulen, Realschule, IGH und Gymnasium) in den Genuss dieses Heidelberger Pilotprojektes. Für 2025 ist die Finanzierung noch nicht gesichert, doch alle Beteiligten werden darum kämpfen, das Projekt „Junge Weltlesebühne“ in Heidelberg zu sichern.
„Dieser Fantasy-Roman ist eine Dystopie. Er ist meine Lieblingsübersetzung, und mich würde interessieren, warum ich es eurer Meinung nach für eine Lesung in einer 9. Klasse ausgewählt habe“, mit diesen Worten startete die Übersetzerin ins Erzählen und Lesen in die Fantasy-Geschichte „Elisa und Laia“ von Sabaa Tahir.
In vier prägnanten Lesestellen stellte sie die beiden Hauptfiguren vor und verfolgte ein Stück ihres Weges. Mit ihrer Stimme, Mimik und Gestik versetzte sie sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Deutschlehrer Herrn Schweizer in eine von Machthunger und Überlebenskämpfen geprägte Fantasy-Welt. Rund 40 Minuten waren alle gefesselt, bevor Barbara Imgrund Fragen zum Buch und zusammen mit Ilka Schlüchtermann Fragen zum Übersetzerberuf beantwortete. Dabei ging es um die Freiberuflichkeit, die immense Recherche beim Übersetzen, das Lektorat und den Satz oder auch die Genderfrage im deutschen Text.
Barbara Imgrund hatte außerdem zur Verdeutlichung der Übersetzerleistung, und um der Frage zuvorzukommen, warum man in KI-Zeiten überhaupt noch Übersetzer braucht, eine Textstelle mitgebracht, die zeigte, wie menschliches Formulieren sich von einer automatischen Formulierung unterscheidet – flüssiger, persönlicher, stilgerechter eben.
Herr Schweizer schlug anschließend den Bogen zum zweiten Berufsbild des Gastes: dem der Autorin. Was war ihre primäre Tätigkeit … übersetzen oder selbst schreiben?
„Ich wollte immer schon schreiben“, war die prompte Antwort. Barbara Imgrund hatte anfangs in einem Verlag als Lektorin gearbeitet, bis sie – statt Übersetzungen zu lektorieren – selbst eine anfertigte. Und vom Übersetzen zum eigenen Schreiben ist es kein so großer Schritt, denn jede Übersetzung verlangt schließlich die Fähigkeiten des kreativen Schreibens.
Diese Projekt-Doppelstunde hätte spielend noch weiter vertieft werden können – Themen und Interesse gäbe es genug – und so hoffen alle Beteiligten auf eine Fortführung zu den Themen „Übersetzen, Mehrsprachigkeit, kulturelle Vielfalt“ im kommenden Jahr.
Zur Anregung und Motivation bekamen die 9.klässer von Barbara Imgrund eine Checkliste „für gute Texte“ und Tipps zum kreativen Schreiben.
Die beiden ersten Tipps der Liste werden alle Schülerinnen und Schüler sicherlich sofort verinnerlicht haben: Lest! und schreibt!
Termine
Di, 29.04.2025
Abitur Deutsch,9.00-14.15
Di, 29.04.2025
08.00
08.00
Besuch des DKFZ KS1 BIO2 (Pa)
Mi, 30.04.2025
Abitur Spanisch,9.00-13.30
Mi, 30.04.2025
14.15
14.15
Nachhaltigkeit-AG: Ausflug zur Quilt-Triennale (Sz, Velt)
Fahrt mit dem öffentlichen Verkehr und Besuch der Quilt-Ausste llung
Do, 01.05.2025
Tag der Arbeit





